Liebe Weinfreunde,
kein Jahr gleicht dem anderen. 2023 hatten wir eine Achterbahnfahrt von Nässe über mehrwöchige Trockenheit mit Hitze und wieder eine Nässeperiode im August. Eigentlich kam dieser Regen zur Unzeit, da gerade hier die wichtigste Zeit der Traubenreife ist. Aber dennoch war der Regen für die Natur notwendig. Traubenfäulnis begann durch starkgewachsene Beeren, die sich gegenseitig abdrückten. Dann wieder eine Trockenzeit – die richtig kam – die Fäulnis trocknete teilweise ein. Viele Kollegen hatten erheblich mehr Schwierigkeiten als wir.
Eine Ernte der „kurzen Hosen“ mit sehr warmen Mosttemperaturen, die mit viel Energieaufwand gekühlt werden mussten. Ohne Kühlung lief dieses Jahr nix. Es war das A und O der Weinbereitung. Viele Trauben wurden gleichzeitig reif, was uns bei der Ernte und im Keller in kürzester Zeit viel Arbeit und Überstunden bereitete.
Wir hatten durchweg Glück, sei es durch das Kleinklima unseres Tales im Schutz des Donnersberges oder durch unsere Böden. Viele Faktoren spielen hier zusammen. Ein ausgeglichener Jahrgang liegt zur weiteren Reife im Keller oder ist sogar schon abgefüllt.
Unser neustes Kind, der zukunftsfähige, naturnahe, klimarobuste
2023er Donauriesling ( 7 D )
Könnt ihr schon verkosten. Er ist in unseren Weinbergen gewachsen und nicht wie manche meinen an der Donau. Nicht ganz trocken, fruchtig, zarte angenehme Säure so zum Wegsüffeln.
Gerade jetzt haben wir auch den
2019er Regent ( 41 B ) nach ca. 40 Monaten aus dem kleinen Holzfass geholt, und für euch abgefüllt. Ebenso der
2019er Dornfelder, ( 40 B ) der ebenfalls so lange im kleinen Holzfass reifte.
Beide sind tiefdunkel, kräftig, aromatisch und freuen sich auf Euren Dekanter. Den sie gerne mal 2 – 3 Tage von innen sehen wollen. Beide lagen in Neuen und Älteren Holzfässchen aus amerikanischer Weißeiche.
Ein Wanderer fragte einen vorbeiziehenden Schäfer:
„Wie wird das Wetter heute?“
„So, wie ich es gerne habe.“ antwortete der Schäfer.
„Woher weißt du, dass das Wetter so sein wird, wie du es liebst?“
„Ich habe die Erfahrung gemacht, mein Freund,
dass ich nicht immer das bekommen kann, was ich gerne möchte.
Also habe ich gelernt, immer das zu mögen, was ich bekomme. Deshalb bin ich ganz sicher, dass das Wetter heute so sein wird, wie ich es mag.“
Das Gedicht trifft genauso zu, wir nehmen auch vieles so wie es kommt. Oft ist nichts zu ändern. Warum soll man sich da grämen? Wir leben mit und in der Natur, nicht nur im Weinberg sondern auch im Keller. Auch unsere Weine sind Lebewesen. Wir versuchen in gewisse Bahnen zu lenken ( denkt an eure Kindererziehung ) aber nicht alles ist machbar und wünschenswert. Manchmal kann man aktiv eingreifen und lenken, aber nicht alles ist möglich. Der Herr denkt und Gott lenkt…
Mit dieser Weisheit wünschen wir allen eine besinnliche Weihnacht
und alles Gute für das Jahr 2024
Ihre Winzerfamilie Rainer und Annette Gießen
aus Wachenheim