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Weinfiltration wie geht das?

Weinfiltration wie geht das?

Wir haben Euren Wein filtriert, von Naturtrüb ( den will keiner haben ) bis Blitzblank in einem Arbeitsgang. Mit Hilfe zweier Filter in Reihe geschaltet funktioniert das gut. Ist aber  für uns zwei ( Rainer und Annette ) eine Rennerei. Vom Kelterhaus in den Keller und wieder zurück. Annette krabbelt in jedes Fass um es wieder richtig zu reinigen. Am Abend ist man geschafft aber auch glücklich wenn alles funktioniert hat. Es gibt immer mal wieder Bruch z. B. gestern hatten wir einen geplatzten Schlauch. Filter laufen lassen und Kaffeeschen trinken gehen ist nicht drin. Immer dabei und mittendrin. Hier einige Bilder:

Es beginnt mit dem Vorlagebehäter für den Wein

Vorlagebehälter zur Weinfiltration

 

 

 

 

 

 

 

Dann geht die Weinreise weiter durch das Filtrationsmitteldosiergerät, ( rechts neben dem Vorlagebehälter), hier werden dem Wein Zellulose, Perlite oder Kieselgur zugesetzt. Es ist eine Anschwemmfiltration.

Filtrationsmitteldosiergerät rechts neben dem Vorlagebehälter

Die Reise geht weiter durch den Kammerfilter – Anschwemmfilter hier wird das zugesetzte Material zusammen mit den Trübstoffen des Weines gesammelt. Es baut sich ein „Kuchen“ auf. Diese Reststoffe werden dann im Weinberg als Humus ausgebracht.

Grobfilter – Kammerfilterpresse, unser vielseitigstes Gerät im Keller.

Feinfiltration um restliche optische Trübungen sowie grobe Mitbewohner zu entfernen.

Weiter gehts durch den Feinfilter, in dem Feinfilter sind Einmalschichten aus Zellulose:

 

Und danach wieder ins Lagerfass in den Keller. Zur Reifung.

 

Weihnachten, ein paar Gedanken und ein Gedicht für Euch

Liebe Weinfreunde,

kein Jahr gleicht dem anderen. 2023 hatten wir eine Achterbahnfahrt von Nässe über mehrwöchige Trockenheit mit Hitze und wieder eine Nässeperiode im August. Eigentlich kam dieser Regen zur Unzeit, da gerade hier die wichtigste Zeit der Traubenreife ist. Aber dennoch war der Regen für die Natur notwendig. Traubenfäulnis begann durch starkgewachsene Beeren, die sich gegenseitig abdrückten. Dann wieder eine Trockenzeit – die richtig kam – die Fäulnis trocknete teilweise ein. Viele Kollegen hatten erheblich mehr Schwierigkeiten als wir.

Eine Ernte der „kurzen Hosen“ mit sehr warmen Mosttemperaturen, die mit viel Energieaufwand gekühlt werden mussten. Ohne Kühlung lief dieses Jahr nix. Es war das A und O der Weinbereitung. Viele Trauben wurden gleichzeitig reif, was uns bei der Ernte und im Keller in kürzester Zeit viel Arbeit und Überstunden bereitete.

Wir hatten durchweg Glück, sei es durch das Kleinklima unseres Tales im Schutz des Donnersberges oder durch unsere Böden. Viele Faktoren spielen hier zusammen. Ein ausgeglichener Jahrgang liegt zur weiteren Reife im Keller oder ist sogar schon abgefüllt.

Unser neustes Kind, der zukunftsfähige, naturnahe, klimarobuste

2023er Donauriesling ( 7 D )

Könnt ihr schon verkosten. Er ist in unseren Weinbergen gewachsen und nicht wie manche meinen an der Donau. Nicht ganz trocken, fruchtig, zarte angenehme Säure so zum Wegsüffeln.

Gerade jetzt haben wir auch den

2019er Regent ( 41 B ) nach ca. 40 Monaten aus dem kleinen Holzfass geholt, und für euch abgefüllt. Ebenso der

2019er Dornfelder, ( 40 B ) der ebenfalls so lange im kleinen Holzfass reifte.

Beide sind tiefdunkel, kräftig, aromatisch und freuen sich auf Euren Dekanter. Den sie gerne mal 2 – 3 Tage von innen sehen wollen. Beide lagen in Neuen und Älteren Holzfässchen aus amerikanischer Weißeiche.

Ein Wanderer fragte einen vorbeiziehenden Schäfer:

„Wie wird das Wetter heute?“

„So, wie ich es gerne habe.“ antwortete der Schäfer.

„Woher weißt du, dass das Wetter so sein wird, wie du es liebst?“

„Ich habe die Erfahrung gemacht, mein Freund,

dass ich nicht immer das bekommen kann, was ich gerne möchte.

Also habe ich gelernt, immer das zu mögen, was ich bekomme. Deshalb bin ich ganz sicher, dass das Wetter heute so sein wird, wie ich es mag.“

Das Gedicht trifft genauso zu, wir nehmen auch vieles so wie es kommt. Oft ist nichts zu ändern. Warum soll man sich da grämen? Wir leben mit und in der Natur, nicht nur im Weinberg sondern auch im Keller. Auch unsere Weine sind Lebewesen. Wir versuchen in gewisse Bahnen zu lenken ( denkt an eure Kindererziehung ) aber nicht alles ist machbar und wünschenswert. Manchmal kann man aktiv eingreifen und lenken, aber nicht alles ist möglich. Der Herr denkt und Gott lenkt…

Mit dieser Weisheit wünschen wir allen eine besinnliche Weihnacht

und alles Gute für das Jahr 2024

Ihre Winzerfamilie Rainer und Annette Gießen

aus Wachenheim

 

Donauriesling – in unserem Weinberg gewachsen

Donauriesling – in unserem Weinberg gewachsen

Liebe Weinfreunde,

ich will das Thema Donauriesling noch mal aufgreifen. Es ist kein Zukauf von Trauben oder Wein! Er ist auch nicht an der Donau gewachsen. Er gedeiht bei uns im Weinberg! Es kommt immer wieder zu diesen Fragen oder Annahmen. Hier der Steckbrief:

Donauriesling

Weißwein

Wird unser letztes Projekt. 2022 wurde der Weinberg  gepflanzt. Dann dauert es noch ca. 3 Jahre bis der erste volle Ertrag heranwächst. Der Donauriesling stellte sich als wuchsstark heraus. So konnten wir 2023 den 1. Ertrag ernten und zu Wein ausbauen. Da er so wuchsstark ist musste ich die Ernte begrenzen – ausdünnen – grüne Ernte – um den Stock nicht zu stark zu belasten – überlasten.

Er ist seit mitte November bei uns verfügbar. Nr. 7 D ( D wie Donauriesling ) nicht ganz trocken, sehr süffig und zart in der Säure.

Bei vielen Vorproben mit Wein aus In- und Ausland fiel die Entscheidung, auch hinsichtlich des Namens Riesling. Er ist robust. Nachhaltig Anbaubar, CO2 sparend im Anbau durch weniger Traktorüberfahrten und weniger Pflanzenschutzmitteleinsatz. So sehen wir Natur- und Umweltschutz. Wir freuen uns darauf.

Donauriesling ist eine Kreuzung aus Riesling × Fr 589-54 (Seyve Villard 12-481[1] × Freiburg 153- 39[2] (Pinot Gris × Weißer Gutedel))

Gezüchtet wurde er von Ferdinand Regner aus Österreich.

Diese robusten Sorten sind die Weinbauzukunft. Aus Umweltschutzgründen müssen wir uns von den traditionellen Sorten verabschieden. Oder ein neues Verfahren mittels Genschere hält nach und nach Einzug in den Alltag. Aber erstmal muss unsere Bürokratur das zulassen.

Donauriesling – in unserem Weinberg gewachsen

Neues aus eurem Weingut – Donauriesling

Liebe Freunde,

die Ernte ist seit ca. 12 Tagen beendet. Uff geschafft. So schwer wie dieses Jahr ist mir noch keine Ernte gefallen, bzw. die Arbeit drum rum. Warum? Von Kollegen hörte ich ähnliches. Nun bin ich im Keller beschäftigt, die Gärung überwachen, kühlen, stabilisieren, probieren, Fässer putzen etc.

Bald gibt es unser neustes Kind:

2023er Donauriesling, fast trocken, ein Weißwein – nachhaltig – robust – zukunftsweisend – Klimaresistent. 2022 gepflanzt super gewachsen – mit ordentlicher Pflege von uns. Dieses Jahr musste ich, um die Reben zu schonen, den Ertrag d.h. Trauben abschneiden. Das ist auf dem Bild zu sehen.

Schöne Herbsttage wünschen wir.

Ein Hinweis habe ich noch:

Nr. 61 Riesling Sekt halbtrocken ist ausverkauft – wird nicht wieder ersetzt.

Nr. 42 Portugieser Rotwein feinfruchtig ist bald ausverkauft – Nachfolger ist die

Nr. 41 S Regent feinfruchtig – tiefdunkel, kräftig – dennoch süffig wie der Portugieser

Servus

Rainer und Annette

Angebrochene Weinflaschen? Was mach ich damit? – Leertrinken!

Angebrochene Weinflaschen? Was mach ich damit? – Leertrinken!

Hallo Leute,

ja klar: leermachen- so werden einige Reaktionen von Euch sein – ist auch meine Empfehlung. Aber manchmal gibt es halt Situationen, da passt es einfach nicht. Hier zu Tipps von einem Wein Journalisten der Zeitschrift Selection:

Am besten ist es natürlich, wenn der Wein geleert wird. Doch wenn auch nur ein kleiner Rest übrig bleibt, wäre es viel zu schade, ihn einfach auszuschütten. Denn eine angebrochene Flasche kann man im Kühlschrank in der Regel bis zu einer Woche aufbewahren, sofern die Flasche wieder verschlossen wird. Außerdem gibt es d

Aber zuerst ein paar generelle Regeln. Je mehr in der Flasche übrig geblieben ist, desto länger wird der Inhalt haltbar sein, sofern man ihn gekühlt aufbewahrt. Sind Weiß- und Roséweine noch zu drei Viertel voll, sind sie zwischen 3 und 5 Tagen noch gut, Rotweine können bis zu 7 Tagen noch trinkbar sein. Beträgt der Flascheninhalt nur noch die Hälfte, sind Rotweine noch 4 bis 5 Tage, die anderen Weine 2 bis 3 Tage haltbar. Wenn nur noch rund ein Glas übrig geblieben ist, sollten Rotweine innerhalb von 2 Tagen, Weiß- und Roséweine möglichst am nächsten Tag getrunken werden.

Der Grund, weshalb offene Weine nicht länger aufbewahrt werden können, ohne dass sie geschmacklich mehr oder weniger deutlich einbüßen, ist der Sauerstoff. Denn durch ihn oxidiert der Wein und wird dadurch nach einiger Zeit nicht mehr genießbar. Dieser Prozess wird bei den üblichen Kühlschranktemperaturen von 4 bis 7 Grad deutlich verlangsamt. Daher sollte man angebrochenen Wein grundsätzlich immer im Kühlschrank aufbewahren. Natürlich sollte Rotwein vor dem nächsten Einschenken ein bis zwei Stunden zuvor herausgeholt werden, damit er nicht zu kalt ist.

Um die Geschmacksdauer eines Weins nach dem Öffnen zu verlängern, gibt es ein paar Kniffe. Um die Zufuhr von Sauerstoff möglichst wirksam zu verhindern, muss die Flasche weitgehend luftdicht verschlossen werden. Eine Variante, die Luft in der Flasche zu reduzieren, ist der Einsatz einer Vakuumpumpe. Allerdings teilen sich hier die Meinungen, manche Verwender sind der Ansicht, dass diese Pumpen dem Aroma etwas schaden würden, andere schwören darauf. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Gaspumpen, die den Sauerstoff durch ein Gasgemisch ersetzen. Allerdings ist eine derartige Anschaffung auf Grund der Kosten und dem Nachkauf von Gaskartuschen nur sinnvoll, wenn man oft angebrochene Flaschen über einen längeren Zeitraum aufbewahren will.

Eine andere Variante besteht darin, den Flascheninhalt in ein kleineres, gut verschließbares Gefäß umzufüllen, so dass der Luftanteil in der neuen Flasche möglichst gering ist. Nun raten manche dazu, den Wein in eine kleine PET-Flasche zu füllen und die Flasche eventuell noch so zu drücken, damit die Luft möglichst komplett entweichen kann. Besser ist es aber, einen kleineren, gut gereinigten Glasbehälter zu verwenden, wenn man Wein auf diese Weise etwas länger als eine Woche aufbewahren möchte.

Von dieser Variante halte ich gar nichts, grad bei Weis- und Rosewein führe ich durch das Umfüllen aktiv Sauerstoff zu was ja nicht gewollt ist. Meine Empfehlung leermachen oder einfach in der Originalflasche drinlassen und in den Kühlschrank. Auch den Quatsch mit dem Löffel hilft nichts.

Was er schreibt sag ich schon lange! Ihr erinnert euch an euren letzten Besuch bei uns? Viel Spaß beim Geniesen. Wir haben heute auch wieder eine Flasche leckeren Roten niedergemacht. Auf unserer Terrasse bei herrlichen Wetter und Ausblick ins Zellertal.

Servus

Rainer und Annette

 

Blaue Zähne vom Rotwein?!

Blaue Zähne vom Rotwein?!

Wer gerne Rotwein trinkt, kann ganz schön blau werden. Genauer gesagt, Zähne und Zunge können sich danach blau bis blauviolett verfärben. Schuld daran sind die Anthocyane. Diese Stoffgruppe, die sogenannten Bioflavonoide, kommt vor allem in den Schalen roter Trauben vor, aber auch in manchen roten und blauen Gemüsesorten, Früchten und Säften. Weshalb aber bekommt man von roter Paprika oder blauen Trauben keine gefärbten Zähne?

Ganz einfach, Anthocyane im Rotwein reagieren auf eine Veränderung des pH-Werts. Während dieser Wert im Wein zwischen 2,9 bis 4 pH beträgt, also im sauren Bereich liegt, weist der menschliche Mundraum normalerweise einen neutralen Wert von etwa 6 bis 7,5 pH auf. Da Anthocyane in Hautzellen eindringen und sich gerne auf dem Zahnschmelz niederlassen, verfärben sich Zunge und Zähne wie von allein.

Allerdings färbt nicht jeder Rotwein. Es kommt auf die Rebsorte, aber auch auf den Jahrgang, die Herstellung und das Alter der Weine an. Während etwa ein Dornfelder ein halbes Gramm und mehr Anthocyane pro Liter Rotwein mitbringt, sind es bei einem Trollinger oder Vernatsch meist nur ein Fünftel der Menge. Daher kann ein Dornfelder die Zähne stärker verfärben. Ein Spätburgunder und seine roten Burgunderverwandten färben die Zähne dagegen nicht oder kaum, da sie in der Regel viel weniger Anthocyane haben. Neben der Rebsorte kommt es aber auch auf den Ausbau der Weine und das Alter an. Wie mir vor einigen Jahren Dr. Michael Zänglein, damals Abteilung Weinbau – Sachgebiet Oenologie und Kellertechnik an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, berichtete, kann man generell sagen, dass ein junger, im Edelstahltank ausgebauter Rotwein etwa aus den Sorten Dornfelder, Cabernet Sauvignon oder Merlot mit viel Anthocyanen die intensivste Färbung der Zähne verursacht. Ein älterer oder im Holzfass gelagerter Wein weist in der Regel durch chemische Prozesse weniger Anthocyane auf. „Ein im Barrique gereifter fünf Jahre alter Wein sollte die Zähne nicht mehr so stark Färben, wie sein jüngerer Vertreter“, meinte Dr. Michael Zänglein.

Was aber lässt sich gegen gefärbte Zähne und blauer Zunge unternehmen? Die beste Strategie ist, zwischendurch einfach mal einen Weißwein zu trinken. Weißwein hat mehr Schwefeldioxid als Rotwein und das SO2 sorgt für einen bleichenden Effekt und entfärbt auch Anthocyane. Danach trinkt man am besten noch ein Glas Wasser mit viel Kohlensäure, denn auch das Wassertrinken verdünnt die Farbpigmente auf den Zähnen und die Gasbläschen helfen diese vom Schmelz zu lösen. Auch Zähne putzen, am besten eine halbe Stunde vor dem Weintrinken, hilft etwas, da die Farbstoffe des Rotweins bei einem vorhanden Zahnbelag den Verfärbungseffekt erhöhen können. Übrigens bekommt nicht jeder blaue Zähne von einem Glas jungen Cabernet aus dem Tank. Menschen deren Zunge und Zähne intensiv blau werden, haben eine gesunde Mundflora mit neutralem pH-Wert.

Nun darf man Anthocyane nicht schlechtreden. Sie gelten als Antioxidantien, bieten daher Schutz gegen sogenannte freie Radikale und schützen unsere Zellen vor Krankheit und Alterung – zumindest ist das bei frischen Früchten und Gemüse der Fall. Inwieweit das auch bei einem Glas Rotwein zutrifft, darüber streiten die Gelehrten. Es gibt Studien, die den Genuss von Wein als gesundheitsfördernd einstufen und es gibt Studien, die das Gegenteil aussagen. Ich persönlich neige, nach jahrzehntelangem Weingenuss, zu ersterer Annahme.

Auch hier kann ich nur sagen, wer bei mir aufgepasst hat weis das alles schon. In meiner Berufsstarterzeit, ende der 70er gabs das nicht. Wir hatten nicht diese intensiven Roten Sorten wie Dornfelder und Regent, auch nicht den besseren Weinausbau und auch nicht das bessere Klima dazu! Damals fehlte einfach die natürliche Reife um die Trauben intensiv rot werden zu lassen. Aber für was hat jeder ne Zahnbürste?

Also macht was draus, ich kann mich nicht um alles kümmern

Eurer Rainer und Annette