Hallo ihr Lieben,
der Winterschnitt in den Weinbergen ist beendet, das Biegen auch. Im Moment werden die Pheromondispenser entfernt. Die Industrie schafft es nicht das Material biologisch abbaubar herzustellen. D.h. für uns, durch die Weinberge laufen und die Dinger einsammeln – als hätt ich sonst nix zu due. Na ja verschafft frische Luft, schöne Aussicht, das spart sich das Fittnesstudio. Man sieht die Weinberge wieder, anstatt nur am PC zu sitzen und der Bürokratur zu frönen.
Pheromone sind Sexuallockstoffe die 3 Generationen Falter, die dann zu Würmern werden, verwirren. So gibt es bei den Viechern keinen Nachwuchs und unsere Reben und Trauben bleiben weitgehend Befalls frei und Gesund. Eine Biologische Methode die teuer und Zeitaufwendig ist. Denn diese Dispenser werden auch von Hand nach einem genauen Schema im Wingert ausgebracht und verteilt.
Aber auch das sieht man dann: Alte Reben – alte Knorze ca. 28 Jahre alt. Wunderwerke – Kunstwerke der Natur. Einfach nur schön. Das erfreut des Winzers Herz. Denn hier gibt’s keine Massen sondern Klasse.
Wir haben auch Weinberge die sind ca. 40 Jahre alt.
Bleibt fitt bis mal wieder
rainer
Hallo,
auch im Winter sind wir auch im Weinberg aktiv. Nicht wie der Dachs im Bau. Selbst der Weinberg bzw. seine Mitbewohner sind fleisig unterwegs. Keine Spuren im Sand ne aber im Schnee.
Rebschnitt ist angesagt. Speziell sind wir grade im Regent, der auf Minimalschnitt umgestellt werden soll, unterwegs. Am Freitag hab ich dabei eine Silbermine entdeckt.
Wer genau hinschaut, auf den Bildern sieht was ich meine. Durch den Eisregen die Woche hat sich auf den Reben ein Eispanzer von ca. 5 mm abgelagert, der trotz Sonne gestern Freitag nicht auftaute. Und Heute Samstag ist überall Übernacht noch Reif hinzugekommen, denn wir hatten die ganze Nacht Nebel. Deshalb ist bei soviel Reif an den Reben Heimarbeit angesagt. Die Handschuhe werden nass und eiskalt und vor allem man sieht nicht welches Holz man anschneidet.
Geniest die Sonne, wenn ihr welche habt, bei einem Spaziergang durch unsere herrliche Natur. Wir brauchen nicht die umweltschädlichen Flieger zu nutzen um uns zu erholen. Deutschland hat so super herliche Ecken, und hernach einen leckeren Rotwein ( Zimmertemperatur von ca. 21 ° so schmeckt er mir am besten ). Ein Glühwein tuts auch ( Rotwein selbst gewürzt mit Nelken, Zimt, etwas Zucker, ein bisschen Traubensaft dazu – damit er nicht so stark ist und man – frau kann ein Glas mehr geniesen ). Das reicht eigentlich schon aln Gewürzen mehr brauchts net. Alles mehr wirkt dann zu gekünstelt…
Es glitzert Silbern, aber leider doch keine Silbermine…… man kann ja mal träumen….
Wir haben Euren Wein filtriert, von Naturtrüb ( den will keiner haben ) bis Blitzblank in einem Arbeitsgang. Mit Hilfe zweier Filter in Reihe geschaltet funktioniert das gut. Ist aber für uns zwei ( Rainer und Annette ) eine Rennerei. Vom Kelterhaus in den Keller und wieder zurück. Annette krabbelt in jedes Fass um es wieder richtig zu reinigen. Am Abend ist man geschafft aber auch glücklich wenn alles funktioniert hat. Es gibt immer mal wieder Bruch z. B. gestern hatten wir einen geplatzten Schlauch. Filter laufen lassen und Kaffeeschen trinken gehen ist nicht drin. Immer dabei und mittendrin. Hier einige Bilder:
Es beginnt mit dem Vorlagebehäter für den Wein
Vorlagebehälter zur Weinfiltration
Dann geht die Weinreise weiter durch das Filtrationsmitteldosiergerät, ( rechts neben dem Vorlagebehälter), hier werden dem Wein Zellulose, Perlite oder Kieselgur zugesetzt. Es ist eine Anschwemmfiltration.
Filtrationsmitteldosiergerät rechts neben dem Vorlagebehälter
Die Reise geht weiter durch den Kammerfilter – Anschwemmfilter hier wird das zugesetzte Material zusammen mit den Trübstoffen des Weines gesammelt. Es baut sich ein „Kuchen“ auf. Diese Reststoffe werden dann im Weinberg als Humus ausgebracht.
Grobfilter – Kammerfilterpresse, unser vielseitigstes Gerät im Keller.
Feinfiltration um restliche optische Trübungen sowie grobe Mitbewohner zu entfernen.
Weiter gehts durch den Feinfilter, in dem Feinfilter sind Einmalschichten aus Zellulose:
Und danach wieder ins Lagerfass in den Keller. Zur Reifung.
Liebe Weinfreunde,
kein Jahr gleicht dem anderen. 2023 hatten wir eine Achterbahnfahrt von Nässe über mehrwöchige Trockenheit mit Hitze und wieder eine Nässeperiode im August. Eigentlich kam dieser Regen zur Unzeit, da gerade hier die wichtigste Zeit der Traubenreife ist. Aber dennoch war der Regen für die Natur notwendig. Traubenfäulnis begann durch starkgewachsene Beeren, die sich gegenseitig abdrückten. Dann wieder eine Trockenzeit – die richtig kam – die Fäulnis trocknete teilweise ein. Viele Kollegen hatten erheblich mehr Schwierigkeiten als wir.
Eine Ernte der „kurzen Hosen“ mit sehr warmen Mosttemperaturen, die mit viel Energieaufwand gekühlt werden mussten. Ohne Kühlung lief dieses Jahr nix. Es war das A und O der Weinbereitung. Viele Trauben wurden gleichzeitig reif, was uns bei der Ernte und im Keller in kürzester Zeit viel Arbeit und Überstunden bereitete.
Wir hatten durchweg Glück, sei es durch das Kleinklima unseres Tales im Schutz des Donnersberges oder durch unsere Böden. Viele Faktoren spielen hier zusammen. Ein ausgeglichener Jahrgang liegt zur weiteren Reife im Keller oder ist sogar schon abgefüllt.
Unser neustes Kind, der zukunftsfähige, naturnahe, klimarobuste
2023er Donauriesling ( 7 D )
Könnt ihr schon verkosten. Er ist in unseren Weinbergen gewachsen und nicht wie manche meinen an der Donau. Nicht ganz trocken, fruchtig, zarte angenehme Säure so zum Wegsüffeln.
Gerade jetzt haben wir auch den
2019er Regent ( 41 B ) nach ca. 40 Monaten aus dem kleinen Holzfass geholt, und für euch abgefüllt. Ebenso der
2019er Dornfelder, ( 40 B ) der ebenfalls so lange im kleinen Holzfass reifte.
Beide sind tiefdunkel, kräftig, aromatisch und freuen sich auf Euren Dekanter. Den sie gerne mal 2 – 3 Tage von innen sehen wollen. Beide lagen in Neuen und Älteren Holzfässchen aus amerikanischer Weißeiche.
Ein Wanderer fragte einen vorbeiziehenden Schäfer:
„Wie wird das Wetter heute?“
„So, wie ich es gerne habe.“ antwortete der Schäfer.
„Woher weißt du, dass das Wetter so sein wird, wie du es liebst?“
„Ich habe die Erfahrung gemacht, mein Freund,
dass ich nicht immer das bekommen kann, was ich gerne möchte.
Also habe ich gelernt, immer das zu mögen, was ich bekomme. Deshalb bin ich ganz sicher, dass das Wetter heute so sein wird, wie ich es mag.“
Das Gedicht trifft genauso zu, wir nehmen auch vieles so wie es kommt. Oft ist nichts zu ändern. Warum soll man sich da grämen? Wir leben mit und in der Natur, nicht nur im Weinberg sondern auch im Keller. Auch unsere Weine sind Lebewesen. Wir versuchen in gewisse Bahnen zu lenken ( denkt an eure Kindererziehung ) aber nicht alles ist machbar und wünschenswert. Manchmal kann man aktiv eingreifen und lenken, aber nicht alles ist möglich. Der Herr denkt und Gott lenkt…
Mit dieser Weisheit wünschen wir allen eine besinnliche Weihnacht
und alles Gute für das Jahr 2024
Ihre Winzerfamilie Rainer und Annette Gießen
aus Wachenheim
Liebe Weinfreunde,
ich will das Thema Donauriesling noch mal aufgreifen. Es ist kein Zukauf von Trauben oder Wein! Er ist auch nicht an der Donau gewachsen. Er gedeiht bei uns im Weinberg! Es kommt immer wieder zu diesen Fragen oder Annahmen. Hier der Steckbrief:
Donauriesling
Weißwein
Wird unser letztes Projekt. 2022 wurde der Weinberg gepflanzt. Dann dauert es noch ca. 3 Jahre bis der erste volle Ertrag heranwächst. Der Donauriesling stellte sich als wuchsstark heraus. So konnten wir 2023 den 1. Ertrag ernten und zu Wein ausbauen. Da er so wuchsstark ist musste ich die Ernte begrenzen – ausdünnen – grüne Ernte – um den Stock nicht zu stark zu belasten – überlasten.
Er ist seit mitte November bei uns verfügbar. Nr. 7 D ( D wie Donauriesling ) nicht ganz trocken, sehr süffig und zart in der Säure.
Bei vielen Vorproben mit Wein aus In- und Ausland fiel die Entscheidung, auch hinsichtlich des Namens Riesling. Er ist robust. Nachhaltig Anbaubar, CO2 sparend im Anbau durch weniger Traktorüberfahrten und weniger Pflanzenschutzmitteleinsatz. So sehen wir Natur- und Umweltschutz. Wir freuen uns darauf.
Donauriesling ist eine Kreuzung aus Riesling × Fr 589-54 (Seyve Villard 12-481[1] × Freiburg 153- 39[2] (Pinot Gris × Weißer Gutedel))
Gezüchtet wurde er von Ferdinand Regner aus Österreich.
Diese robusten Sorten sind die Weinbauzukunft. Aus Umweltschutzgründen müssen wir uns von den traditionellen Sorten verabschieden. Oder ein neues Verfahren mittels Genschere hält nach und nach Einzug in den Alltag. Aber erstmal muss unsere Bürokratur das zulassen.