Liebe Freunde,
die Ernte ist seit ca. 12 Tagen beendet. Uff geschafft. So schwer wie dieses Jahr ist mir noch keine Ernte gefallen, bzw. die Arbeit drum rum. Warum? Von Kollegen hörte ich ähnliches. Nun bin ich im Keller beschäftigt, die Gärung überwachen, kühlen, stabilisieren, probieren, Fässer putzen etc.
Bald gibt es unser neustes Kind:
2023er Donauriesling, fast trocken, ein Weißwein – nachhaltig – robust – zukunftsweisend – Klimaresistent. 2022 gepflanzt super gewachsen – mit ordentlicher Pflege von uns. Dieses Jahr musste ich, um die Reben zu schonen, den Ertrag d.h. Trauben abschneiden. Das ist auf dem Bild zu sehen.
Schöne Herbsttage wünschen wir.
Ein Hinweis habe ich noch:
Nr. 61 Riesling Sekt halbtrocken ist ausverkauft – wird nicht wieder ersetzt.
Nr. 42 Portugieser Rotwein feinfruchtig ist bald ausverkauft – Nachfolger ist die
Nr. 41 S Regent feinfruchtig – tiefdunkel, kräftig – dennoch süffig wie der Portugieser
Servus
Rainer und Annette
Hallo Leute,
ja klar: leermachen- so werden einige Reaktionen von Euch sein – ist auch meine Empfehlung. Aber manchmal gibt es halt Situationen, da passt es einfach nicht. Hier zu Tipps von einem Wein Journalisten der Zeitschrift Selection:
Am besten ist es natürlich, wenn der Wein geleert wird. Doch wenn auch nur ein kleiner Rest übrig bleibt, wäre es viel zu schade, ihn einfach auszuschütten. Denn eine angebrochene Flasche kann man im Kühlschrank in der Regel bis zu einer Woche aufbewahren, sofern die Flasche wieder verschlossen wird. Außerdem gibt es d
Aber zuerst ein paar generelle Regeln. Je mehr in der Flasche übrig geblieben ist, desto länger wird der Inhalt haltbar sein, sofern man ihn gekühlt aufbewahrt. Sind Weiß- und Roséweine noch zu drei Viertel voll, sind sie zwischen 3 und 5 Tagen noch gut, Rotweine können bis zu 7 Tagen noch trinkbar sein. Beträgt der Flascheninhalt nur noch die Hälfte, sind Rotweine noch 4 bis 5 Tage, die anderen Weine 2 bis 3 Tage haltbar. Wenn nur noch rund ein Glas übrig geblieben ist, sollten Rotweine innerhalb von 2 Tagen, Weiß- und Roséweine möglichst am nächsten Tag getrunken werden.
Der Grund, weshalb offene Weine nicht länger aufbewahrt werden können, ohne dass sie geschmacklich mehr oder weniger deutlich einbüßen, ist der Sauerstoff. Denn durch ihn oxidiert der Wein und wird dadurch nach einiger Zeit nicht mehr genießbar. Dieser Prozess wird bei den üblichen Kühlschranktemperaturen von 4 bis 7 Grad deutlich verlangsamt. Daher sollte man angebrochenen Wein grundsätzlich immer im Kühlschrank aufbewahren. Natürlich sollte Rotwein vor dem nächsten Einschenken ein bis zwei Stunden zuvor herausgeholt werden, damit er nicht zu kalt ist.
Um die Geschmacksdauer eines Weins nach dem Öffnen zu verlängern, gibt es ein paar Kniffe. Um die Zufuhr von Sauerstoff möglichst wirksam zu verhindern, muss die Flasche weitgehend luftdicht verschlossen werden. Eine Variante, die Luft in der Flasche zu reduzieren, ist der Einsatz einer Vakuumpumpe. Allerdings teilen sich hier die Meinungen, manche Verwender sind der Ansicht, dass diese Pumpen dem Aroma etwas schaden würden, andere schwören darauf. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Gaspumpen, die den Sauerstoff durch ein Gasgemisch ersetzen. Allerdings ist eine derartige Anschaffung auf Grund der Kosten und dem Nachkauf von Gaskartuschen nur sinnvoll, wenn man oft angebrochene Flaschen über einen längeren Zeitraum aufbewahren will.
Eine andere Variante besteht darin, den Flascheninhalt in ein kleineres, gut verschließbares Gefäß umzufüllen, so dass der Luftanteil in der neuen Flasche möglichst gering ist. Nun raten manche dazu, den Wein in eine kleine PET-Flasche zu füllen und die Flasche eventuell noch so zu drücken, damit die Luft möglichst komplett entweichen kann. Besser ist es aber, einen kleineren, gut gereinigten Glasbehälter zu verwenden, wenn man Wein auf diese Weise etwas länger als eine Woche aufbewahren möchte.
Von dieser Variante halte ich gar nichts, grad bei Weis- und Rosewein führe ich durch das Umfüllen aktiv Sauerstoff zu was ja nicht gewollt ist. Meine Empfehlung leermachen oder einfach in der Originalflasche drinlassen und in den Kühlschrank. Auch den Quatsch mit dem Löffel hilft nichts.
Was er schreibt sag ich schon lange! Ihr erinnert euch an euren letzten Besuch bei uns? Viel Spaß beim Geniesen. Wir haben heute auch wieder eine Flasche leckeren Roten niedergemacht. Auf unserer Terrasse bei herrlichen Wetter und Ausblick ins Zellertal.
Servus
Rainer und Annette
Wer gerne Rotwein trinkt, kann ganz schön blau werden. Genauer gesagt, Zähne und Zunge können sich danach blau bis blauviolett verfärben. Schuld daran sind die Anthocyane. Diese Stoffgruppe, die sogenannten Bioflavonoide, kommt vor allem in den Schalen roter Trauben vor, aber auch in manchen roten und blauen Gemüsesorten, Früchten und Säften. Weshalb aber bekommt man von roter Paprika oder blauen Trauben keine gefärbten Zähne?
Ganz einfach, Anthocyane im Rotwein reagieren auf eine Veränderung des pH-Werts. Während dieser Wert im Wein zwischen 2,9 bis 4 pH beträgt, also im sauren Bereich liegt, weist der menschliche Mundraum normalerweise einen neutralen Wert von etwa 6 bis 7,5 pH auf. Da Anthocyane in Hautzellen eindringen und sich gerne auf dem Zahnschmelz niederlassen, verfärben sich Zunge und Zähne wie von allein.
Allerdings färbt nicht jeder Rotwein. Es kommt auf die Rebsorte, aber auch auf den Jahrgang, die Herstellung und das Alter der Weine an. Während etwa ein Dornfelder ein halbes Gramm und mehr Anthocyane pro Liter Rotwein mitbringt, sind es bei einem Trollinger oder Vernatsch meist nur ein Fünftel der Menge. Daher kann ein Dornfelder die Zähne stärker verfärben. Ein Spätburgunder und seine roten Burgunderverwandten färben die Zähne dagegen nicht oder kaum, da sie in der Regel viel weniger Anthocyane haben. Neben der Rebsorte kommt es aber auch auf den Ausbau der Weine und das Alter an. Wie mir vor einigen Jahren Dr. Michael Zänglein, damals Abteilung Weinbau – Sachgebiet Oenologie und Kellertechnik an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, berichtete, kann man generell sagen, dass ein junger, im Edelstahltank ausgebauter Rotwein etwa aus den Sorten Dornfelder, Cabernet Sauvignon oder Merlot mit viel Anthocyanen die intensivste Färbung der Zähne verursacht. Ein älterer oder im Holzfass gelagerter Wein weist in der Regel durch chemische Prozesse weniger Anthocyane auf. „Ein im Barrique gereifter fünf Jahre alter Wein sollte die Zähne nicht mehr so stark Färben, wie sein jüngerer Vertreter“, meinte Dr. Michael Zänglein.
Was aber lässt sich gegen gefärbte Zähne und blauer Zunge unternehmen? Die beste Strategie ist, zwischendurch einfach mal einen Weißwein zu trinken. Weißwein hat mehr Schwefeldioxid als Rotwein und das SO2 sorgt für einen bleichenden Effekt und entfärbt auch Anthocyane. Danach trinkt man am besten noch ein Glas Wasser mit viel Kohlensäure, denn auch das Wassertrinken verdünnt die Farbpigmente auf den Zähnen und die Gasbläschen helfen diese vom Schmelz zu lösen. Auch Zähne putzen, am besten eine halbe Stunde vor dem Weintrinken, hilft etwas, da die Farbstoffe des Rotweins bei einem vorhanden Zahnbelag den Verfärbungseffekt erhöhen können. Übrigens bekommt nicht jeder blaue Zähne von einem Glas jungen Cabernet aus dem Tank. Menschen deren Zunge und Zähne intensiv blau werden, haben eine gesunde Mundflora mit neutralem pH-Wert.
Nun darf man Anthocyane nicht schlechtreden. Sie gelten als Antioxidantien, bieten daher Schutz gegen sogenannte freie Radikale und schützen unsere Zellen vor Krankheit und Alterung – zumindest ist das bei frischen Früchten und Gemüse der Fall. Inwieweit das auch bei einem Glas Rotwein zutrifft, darüber streiten die Gelehrten. Es gibt Studien, die den Genuss von Wein als gesundheitsfördernd einstufen und es gibt Studien, die das Gegenteil aussagen. Ich persönlich neige, nach jahrzehntelangem Weingenuss, zu ersterer Annahme.
Auch hier kann ich nur sagen, wer bei mir aufgepasst hat weis das alles schon. In meiner Berufsstarterzeit, ende der 70er gabs das nicht. Wir hatten nicht diese intensiven Roten Sorten wie Dornfelder und Regent, auch nicht den besseren Weinausbau und auch nicht das bessere Klima dazu! Damals fehlte einfach die natürliche Reife um die Trauben intensiv rot werden zu lassen. Aber für was hat jeder ne Zahnbürste?
Also macht was draus, ich kann mich nicht um alles kümmern
Eurer Rainer und Annette
Liebe Weinfreunde,
des Winzersherz blutet bei dieser Arbeit:
Natürlich freue ich mich über gutes Wachstum und Ertrag. Der Ertrag, die Trauben sind schließlich unser Einkommen. Dennoch muss man weiter sehen und denken und das Ganze im Blick behalten. Junge Reben dürfen nicht überlastet werden ( siehe Jugendschutzgesetz beim Mensch ). Auch hier werden strenge Regeln aufgestellt und vorgegeben. Der Gießen spinnt meint ihr? Nein die Rebe und der Wein haben viel mit dem Mensch gemeinsam!
Wenn junge Reben überlastet werden, arbeiten sie sich im Jungfeld schon zu Tode und erholen sich unter Umständen jahrelang nicht. Also langsam mit den Pferden, Ertrag reduzieren, auf Trauben verzichten um den Wuchs und die Kraft der jungen Rebe zu stärken und zu unterstützen. Deshalb schneide ich im Moment je nach Stock und Traubenzahl einen Teil weg. Wir verzichten auf den kurzfristigen Ertrag und Erlös für die Zukunft.
Servus Rainer und Annette
Genießt und bleibt Gesund
Hallo,
nicht nur im Garten ist Arbeit auch die Weinberge wollen gepflegt werden. Nach dem Aufbinden – heften der Rebtriebe erfolgt zeitnah die Entblätterung der Traubenzone.
Wir wollen verschiedene Ziele erreichen:
Schnelleres Abtrocknen der Trauben nach Tau und Regen
Besseres belichten, besonders beim Rotwein fördert das die Farbbildung
Keine Schattenbildung denn hier hält sich die Kirschessigfliege gerne auf – die an alle rote Früchte geht – Eier in die Frucht legt, diese Eier entwickeln sich zu Würmern die die Trauben von innen heraus zerstören. Die Trauben können innerhalb weniger Tage komplett zerstört werden!
Entlaubt wird mittels Maschine – mit Luft werden die Blätter an die Maschine gesaugt und abgezupft. Den Beeren passiert im Moment noch nichts. Die roten Sorten wie Dornfelder und Portugieser wurden doppelseitig entlaubt. Es wächst allerdings bis zur Ernte wieder Laub hinzu.
Die weisen Sorten werden nicht entblättern bzw. nur auf der sonnenabgewandten Seite, die vertragen das nicht so gut, das Aroma würde darunter leiden, bzw. zerstört.
Im Moment warten wir noch auf einen ergiebigen Landregen ohne sonstiges Beiwerk wie Sturm und Hagel. Bisher hatten wir seit ca. 6 Wochen noch keinen Regen ( heut Nacht ca. 8 l – aber den hat der Wind schon wieder geholt ). Man rechnet: 1 l Regen pro qm dringt ca. 1 cm tief in den Boden.
Bewässern können wir nichts, es ist logistisch nicht möglich. Da wir überwiegend alte, tiefwurzelnde Reben haben hoffen wir auch durch diesen Sommer zu kommen.
Bis bald, geniest den Sommer und unseren leckeren Wein
Servus
Rainer und Annette